
Soo – die Abstände zwischen meinen Einträgen werden schon größer, die Wochenenden kürzer – das Food-Bloggen ist echt anstrengender als ich dachte – macht aber genauso viel Spaß und schmeckt vor allem gut!
Heute gibt’s wieder einen absoluten Liebling von mir – Quesadillas abigarradas. Der Name ist frei erfunden – und Programm: Bunt gemischter Inhalt und handliche Form – Für den kleinen und den großen Hunger, zum kalt- und zum warm essen, zum mitnehmen, zum zu Hause essen – eine mexikanisch kullinarische Oase mitten in Bayern.
Zustande gekommen sind sie, als ich mal ähnliche Quesadillas beim Mexikaner gegessen habe und total begeistert war. Da hab ich mir kurzerhand die Zutatenliste in der Speisekarte gemerkt und zu Hause etwas rumexperimentiert…
Was da herausgekommen ist beziehungsweise sich entwickelt hat, kann sich meiner Meinung auch sehen lassen. Ich finde sie wirklich ganz fantastisch und mache sie immer wieder sehr gerne. Die Füllung eignet sich auch perfekt, um sie in Ravioli zu packen – aber dazu irgendwann später mehr;)
Man nehme:

Da ich das Rezept ja irgendwie selber zusammengestellt habe, haperts ein bisschen bei den Mengenangaben – das ist bei mir eigentlich immer wieder anders. Einfach nach Gefühl eins nach dem anderen kleinschnippeln und am Ende in die Pfanne hauen, was Platz hat.
ca. 300 g Rinderhackfleisch (relativ konstante Menge, weils ja der Metzger abwiegt)
ca. 250 g Champignons (geschnitten 1 Suppenteller voll triffts aber eher)
3-4 Tomaten (nach Größe und Vorliebe)
ca. 2 EL Frischkäse
ca. 1 EL Tomatenmark
4-6 Weizentortillas mit Maismehlanteil (die schmecken besser, sagt der Martin)
1 Chilischote
etwas Tabasco-Soße, Salz, Pfeffer, Paprikapulver
eine oder zwei Hand voll geriebenen Käse (was gerade im Angebot oder Kühlschrank ist)
wer mag – Knoblauch.
Zuerst muss alles kleingeschnipselt werden. Die Champignons werden ganz klein gewürfelt und erstmal beiseite gestellt. Die Tomaten müssen erst noch geschält werden: Das geht am Besten, wenn man sie in eine Schüssel legt und mit kochendem Wasser übergießt. Kurz warten, bis die Haut einreißt und dann sollte sie ganz leicht abgehen. Die Kerne müssen auch noch raus, anschließend wird alles klein gewürfelt – kennt man ja schon. Ist das mal alles passiert, kann’s eigentlich schon losgehen.
Dann wird etwas Öl in der Pfanne erhitzt und der Knoblauch (falls vorhanden), klein gewürfelt oder gepresst, kurz angeschwitzt. Gestartet wird dann erstmal mit dem Hackfleisch. In einer mittelgroßen Pfanne anbraten (je nach Geschick beim Umrühren: je kleiner die Pfanne, desto größer die Sauerei). Ist das Fleisch ein bisschen braun geworden, kommen die Schwammerl ins Getümmel und die Sauerei beginnt Gestalt anzunehmen. Meistens warte ich erstmal, bis die Champignons ein bisschen zusammenfallen, dann kann man besser umrühren.
Im Prinzip hau ich auch einfach alles nacheinander in die Pfanne – Frischkäse, Tomatenmark, Chilischote (natürlich auch klein gewürfelt), Tabasco, Salz, Pfeffer und etwas Paprikapulver. Ich probiere am laufenden Band und werfe dazu, was noch fehlen könnte. Am Ende schmeckts eigentlich immer:) Perfekt ist es, wenn der Frischkäse-Geschmack nicht mehr dominiert und die Tomate langsam in den Vordergrund rückt. Das ganze wird perfektioniert von einer leichten Schärfe – wenn die Chilischote die nicht hergibt, hilft die Tabasco-Soße immer gerne.
Damit die Masse dann etwas umgänglicher wird, gebe ich immer gleich noch etwas Reibekäse rein, das bindet die ganze Geschichte etwas und sie lässt sich dann leichter auf den Tortillas verteilen.

Ist das mal geschafft, geht der Rest wie von selbst: Einen Tortilla auf das Backblech legen, etwas Reibekäse drauf, dann die Masse verteilen (auch hier gibts leider keine Mengenangabe – bis eben überall was ist). Am Ende noch ein bisschen Käse obendrauf und einen zweiten Tortilla darauf legen. Die Hackfleisch-Schwammerl-Mischung sollte für 3 Quesadillas reichen, man kann aber natürlich auch alles in einen packen. Low-Carb quasi;).
Den Ofen auf ungefähr 200°C einheizen. Die Quesadilla mit einem nassen (!!!, sonst brennts) Geschirrtuch zudecken und ab in den Ofen für ungefähr 10-15 Minuten.
Das Tuch ist dafür da, dass der obere Fladen nicht austrocknet und hart wird. Nach ca. 10 Minuten nehm ich es immer raus aus dem Ofen, damit die Quesadilla noch etwas kross, aber eben nicht trocken, werden kann. Fertig is, wenns a gsunde Farb hat – also leicht angebräunt.
Die Quesadilla wird dann noch fachmännisch zerteilt – am besten auf einem Brett und wie beim Kuchen.
Gegessen wird natürlich mit der Hand. Dazu schmeckt entweder überhaupt kein Dip oder eigentlich jeder beliebige. Wie ihr wollt – ich glaube, Guacamole schmeckt super dazu, hab ich aber selbst auch noch nicht ausprobiert. Sie sind auch gut als Vorspeise, wobei man nicht mehr als ein Viertel für jeden kalkulieren muss, sie sättigen nämlich wirklich ordentlich.
An meinem Geburtstag vorletztes Jahr hab ich sie das erste Mal für mehrere Leute gemacht und war wirklich angenehm überrascht. Sie lassen sich nämlich super vorbereiten und waren sehr schnell wieder weg (was ja eigentlich immer ein Kompliment ist:)) – und jetzt haben auch alle endlich das versprochene Rezept dazu, hat ja auch lang genug gedauert…
Ich hoffe ihr probierts gleich mal aus (ist ja schließlich bis jetzt das narrensicherste Rezept hier) und wünsche euch schon mal ¡Que aproveche!
eure Simone
P.S.: Leider hat uns gestern ein Gewitter einen Strich durch die Rechnung gemacht und uns das Tageslicht geklaut…trotz aller Leuchtmittel, die das Haus so hergegeben hat sind die Bilder etwas dunkler geworden. Ich finde sie aber immer noch gelungener, als ich dachte.